25. Oktober 2022

30 Quereinsteiger*innen auf dem Weg in den Führerstand VRR und Regiobahn setzen starkes Zeichen gegen den Fachkräftemangel im SPNV

Wer eine neue berufliche Perspektive sucht, der ist in der Bahnbranche goldrichtig: Mit Unterstützung des VRR wagen 30 Quereinsteiger*innen den Schritt in ein neues Metier und starten noch in diesem Jahr eine zwölfmonatige Ausbildung als Triebfahrzeugführer*innen bei der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft mbH (Regiobahn).

Geplant: Einsatz auf den ehemaligen Abellio-Linien

Unser Ziel ist ein Pool von ausgebildeten Triebfahrzeugführer*innen, der je nach Personalbedarf bei unterschiedlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen zum Einsatz kommen kann. Besonders relevant ist dies für die ehemaligen Abellio-Linien, die aktuell im Rahmen europaweiter Wettbewerbsverfahren neu vergeben werden. Denn der Zeitraum zwischen der Vergabe der Verkehrsleistungen zum kommenden Jahreswechsel und dem Betriebsstart im Dezember 2023 ist zu kurz, um rechtzeitig neue Triebfahrzeugführer*innen qualifizieren zu können.

„Mit der Ausbildung von Personal bei der Regiobahn möchten wir diese mögliche Lücke schließen“, erklärt VRR-Vorstandssprecherin Gabriele Matz, „einerseits, um abgestimmt mit unseren benachbarten SPNV-Aufgabenträgern aktiv etwas gegen den Fachkräftemangel in der Eisenbahnbranche zu tun und andererseits, um im Dezember 2023 im Interesse unserer Fahrgäste den Betrieb zu sichern.“

Praktische Ausbildung beim zukünftigen Betreiber

Noch in diesem Jahr startet die Ausbildung der angehenden Triebfahrzeugführer*innen. Dann heißt es für die 30 Frauen und Männer: Schulbank drücken. Klingt trocken, ist aber tatsächlich abwechslungsreich. Denn die Theorie beschäftigt sich beispielsweise mit den Grundlagen des Eisenbahnbetriebs, mit Aufbau und Funktion von SPNV-Fahrzeugen, Zugsicherung und Signalkunde, Sicherheit und Unfallschutz. Also mit dem essenziellen Wissen, um später arbeiten und die Verantwortung für Reisende übernehmen zu können.

Der Theorieteil der Ausbildung findet in Hamm und Gelsenkirchen statt oder kann alternativ auch als digitaler Fernlehrgang absolviert werden. Im nächsten Jahr sollen die Schulungen dann mit den zukünftigen Betreibern der ehemaligen Abellio-Linien verzahnt werden. Hier lernen die Auszubildenden die konkrete Streckenkunde und das nötige Fahrzeugwissen. Entsprechend haben die 30 Quereinsteiger*innen zunächst einen Ausbildungsvertrag mit der Regiobahn und können dann später zum neuen Arbeitgeber wechseln.

Unterstützung von Fokus Bahn im Interesse der gesamten Branche

Bei der Organisation der Ausbildungen wird auf vorhandene Strukturen des Landesprogramms Fokus Bahn zurückgegriffen, das sich bereits bei verschiedenen Initiativen bewährt hat. SPNV-Unternehmen, Aufgabenträger und das Verkehrsministerium setzen sich hierbei gemeinsam für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Bahnbranche ein.

Georg Seifert, Abteilungsleiter Schienenpersonennahverkehr beim VRR, freut sich zudem über die enge Kooperation mit der Regiobahn. Denn das Eisenbahnverkehrsunternehmen ist bereits seit vielen Jahren über einen sogenannten Inhouse-Vertrag mit uns verbunden und nimmt somit nicht am Wettbewerb um Verkehrsleistungen teil. „Diese Kooperation möchten wir in den nächsten Jahren ausweiten. Denn sie bietet uns die Möglichkeit, über ein wettbewerbsneutrales Eisenbahnverkehrsunternehmen Hilfe für die gesamte Branche anzubieten“, so Seifert.

Aktuelle Einblicke in den Arbeitsalltag?

Triebfahrzeugführer*in an ihrem Arbeitsplatz

Dass der Beruf von Triebfahrzeugführer*innen alles, nur nicht langweilig ist, das hat uns auch Quereinsteigerin Simone Hafke berichtet. Wer also weitere Infos „aus erster Hand“ möchte, dem empfehlen wir:

Jetzt klicken und Video ansehen!

Weitere Informationen zu Kursen für Lokführer*innen und den beruflichen Perspektiven für Eisenbahner*innen finden Sie auf der folgenden Website:

www.bahnen.nrw öffnen!

Wibke Hinz

Von Wibke Hinz
PR- und Online-Redakteurin


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