Sicherheit als Schlüssel zur Verkehrswende
Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr arbeiten wir jeden Tag daran, dass unsere Fahrgäste nicht nur sicher mit Bus und Bahn unterwegs sind, sondern auch Vertrauen in den Nahverkehr haben. 2025 haben wir wichtige Impulse gesetzt: von einem NRW-weiten Sicherheitskongress über praxisnahe Sicherheitsführungen für Fahrgäste bis hin zu muTiger-Trainings für mehr Zivilcourage.
Sicherheit als Qualitätsfaktor im ÖPNV
Ob Menschen den Nahverkehr nutzen, hängt nicht allein vom Angebot oder Preisen ab. Auch Sicherheit ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmal eines attraktiven ÖPNV – und damit ein entscheidender Baustein der Verkehrswende. Dabei geht es nicht nur um technische und personelle Lösungen, sondern auch um das persönliche Empfinden der Fahrgäste. Wer sich sicher fühlt, steigt ein. Wer Zweifel hat, entscheidet sich für andere Verkehrsmittel oder verzichtet gänzlich auf die Fahrt. Deshalb setzen wir gemeinsam mit dem bei uns angesiedelten Kompetenzcenter Sicherheit NRW (KCS) auf ein ganzheitliches Sicherheitsverständnis. Drei Initiativen zeigen, wie wir diesen Anspruch 2025 mit Leben gefüllt haben.
ÖPNV-Sicherheitskongress NRW 2025: Sicherheit aus allen Perspektiven
Unter dem Motto „360°: Sicherheit im Blick – Subjektives Empfinden, objektive Verantwortung“ kamen Expert:innen aus Politik, Polizei, Verkehrsunternehmen und Zivilgesellschaft gemeinsam mit Vertreter:innen des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW (MUNV NRW) und der SPNV-Aufgabenträger zusammen. Die zentrale Botschaft: Sicherheit ist kein Randthema, sondern ein Standortvorteil und ein Schlüssel für die Zukunft des Nahverkehrs. Die Anwesenden diskutierten Strategien, wie technische Lösungen – von Kameras bis Bodycams – im Interesse von Fahrgästen mit der Präsenz geschulter Mitarbeitender kombiniert werden können. Ebenso wichtig: gut beleuchtete, einsehbare Räume, eine attraktive Infrastruktur, helle und übersichtliche Fahrzeuge sowie ein verlässlicher Betrieb. Sicherheit entsteht nicht allein durch Technik, sondern durch Menschen, die sichtbar Verantwortung übernehmen.
Weitere Informationen zum ÖPNV-Sicherheitskongress 2025 finden Interessierte im Online-Magazin auf der VRR-Website.
Sicherheitsführungen: Wissen schafft Vertrauen
Seit Januar 2025 bietet das Kompetenzcenter Sicherheit in Zusammenarbeit mit den Aufgabenträgern in NRW, der Bundespolizei, der Deutschen Bahn, National Express, den Bahnhofmissionen und den kommunalen Verkehrsunternehmen BOGESTRA, DSW21, KVB, moBiel und Ruhrbahn Sicherheitsführungen für Fahrgäste an. Sie geben Einblicke hinter die Kulissen des Nahverkehrs und zeigen, wie technische Sicherheitslösungen wirken. Teilnehmende erfahren, welche Anlaufstellen an Bahnhöfen und in Fahrzeugen bereitstehen und wie sie sich in Konflikt- oder Gefahrensituationen richtig verhalten. Fachleute beantworten Fragen, geben Tipps und stärken Handlungskompetenzen. Die Führungen sind eingebettet in den neuen Ansatz der unternehmensübergreifenden Sicherheitsarbeit im nordrhein-westfälischen SPNV. Ziel ist es, die Bedürfnisse von Fahrgästen und Mitarbeitenden ganzheitlich in den Blick zu nehmen und landesweite Sicherheitslösungen zu finden.
muTiger-Stiftung: Zivilcourage zeigen, Verantwortung übernehmen
Zivilcourage ist ein unverzichtbarer Baustein für Sicherheit im öffentlichen Raum. Die muTiger-Stiftung engagiert sich seit 14 Jahren dafür, Menschen zu befähigen, in kritischen Situationen richtig zu handeln, ohne sich selbst oder andere in Gefahr zu bringen. Kern der Arbeit sind die muTiger-Trainings, die praxisnahes Wissen vermitteln. 2025 konnte die Stiftung ihre Reichweite erneut ausbauen: Insgesamt 140 Trainings wurden durchgeführt – an Schulen, in sozialen Einrichtungen und Unternehmen. In den vierstündigen Kursen lernen die Teilnehmenden, aufmerksam zu sein, souverän zu reagieren und Verantwortung zu übernehmen. Zwei erfahrene Kursleitende begleiten die Gruppen, vermitteln Sicherheit und machen Mut, für Mitmenschen einzutreten. So trägt muTiger dazu bei, dass Sicherheit nicht nur eine Frage der Technik bleibt, sondern auch der Haltung. Ein Ansatz, der viele Unterstützer findet: Zahlreiche Organisationen, Unternehmen, Sponsoren und Unterstützer:innen engagieren sich inzwischen mit Geld- oder Sachmitteln sowie ehrenamtlich für muTiger.
„Sicherheit ist kein Zusatznutzen, sondern ein zentrales Qualitätsmerkmal des Nahverkehrs. Wer sich wohl und sicher fühlt, nutzt Bus und Bahn – und nur so gelingt die Verkehrswende. Deshalb investieren wir nicht nur gemeinsam mit allen Sicherheitspartnern in NRW in moderne Technik, wie beispielsweise im Rahmen eines NRW-weiten Projektes, bei dem 100 kleine und mittelgroße Bahnhöfe mit moderner Videotechnik ausgestattet wurden. Sondern wir setzen auch auf die Qualifizierung von Mitarbeitenden und auf Initiativen wie muTiger, die die Zivilcourage fördern. Sicherheit ist Teamarbeit, zu der alle Beteiligten einen wichtigen Beitrag leisten können.“