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10. Juni 2021

Gut zu Fuß? Städte nehmen Fußgängerwege unter die Lupe

Wie können Wege zu Fuß attraktiver werden? Das will der „Fußverkehrs-Check NRW 2021“ ermitteln. Zwölf Städte, auch Kommunen aus dem VRR-Gebieten, haben sich erfolgreich um eine Teilnahme beworben. Welche Städte im Verbundraum NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst besucht und wie genau der „Fußverkehrs-Check“ funktioniert, verraten wir in diesem Beitrag.

Gut zu Fuß?

Im Fokus der Stadt- und Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte stand klar das Auto. Da Fußgänger*innen in dieser Zeit nicht viel Platz eingeräumt wurde, finden sich als Resultat heute an vielen Stellen kaum einladende Fußwege oder Aufenthaltsmöglichkeiten. Dabei ist Gehen die natürlichste und umweltfreundlichste Art der Fortbewegung und kann durch fußgängerfreundliche Wege und Plätze die Aufenthalts- und Lebensqualität in Kommunen deutlich erhöhen. Hier setzen die Fußverkehrs-Checks NRW an, die in diesem Jahr bereits zum dritten Mal durchgeführt werden.

Was ist der Fußverkehrs-Check NRW?

Um Kommunen bei ihrer nachhaltigen Stadt- und Verkehrsplanung zu unterstützen und attraktivere Angebote im Bereich des Fußverkehrs zu schaffen, hat das Verkehrsministerium zusammen mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW einen landesweiten Wettbewerb ins Leben gerufen: Im Rahmen der „Fußverkehrs-Checks NRW“ können Kommunen in Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit ihren Bürger*innen überprüfen, wo es Verbesserungsmöglichkeiten für sie als Fußgänger*innen gibt und diskutieren, wie diese am besten umgesetzt werden. Nach dem erfolgreichen Ablauf der Checks in den vergangenen zwei Jahren konnten sich die Kommunen, die Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW sind, erneut um das Unterstützungspaket bewerben. 41 Bewerbungen sind eingegangen, von ihnen wurden zwölf Kommunen als Gewinner ausgewählt:

• Stadt Brühl (Rhein-Erft-Kreis)
• Stadt Engelskirchen (Oberbergischer Kreis)
• Stadt Essen
• Stadt Jülich (Kreis Düren)
• Gemeinde Kalletal (Kreis Lippe)
• Stadt Krefeld
• Stadt Königswinter (Rhein-Sieg-Kreis)
• Stadt Mettingen (Kreis Steinfurt)
• Stadt Münster
• Stadt Siegen (Kreis Siegen-Wittgenstein)
• Stadt Warstein (Kreis Soest)
• Stadt Warburg (Kreis Höxter)

Ein Fußgängerschild

Der Weg zu Fuß soll attraktiver werden

„Bessere, sichere und saubere Mobilität ist Standortfaktor und Lebensqualität. Dazu gehören auch gute Fußwege“, sagte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Verkündung der Gewinner*innen, denen er in diesem Jahr nach und nach persönlich und vor Ort eine Urkunde überreicht. „Fußgänger*innen tragen zur Reduktion der Lärm-, CO2- und Schadstoffbelastung bei und halten sich außerdem fit. Der ‚Fußverkehrs-Check‘ ist das ideale Unterstützungspaket, damit Kreise, Städte und Gemeinden die umweltfreundlichste aller Fortbewegungsarten fördern können und so auch die Lebensqualität verbessern.“

Verkehrsminister überreicht Urkunden auch an Kommunen im VRR-Gebiet

Mit den Städten Essen und Krefeld konnten sich auch zwei Kommunen aus dem Verbundgebiet des VRR als Gewinner durchsetzen. Beiden hat Hendrik Wüst bereits die Gewinner-Urkunde überreicht, um persönlich zur Teilnahme zu gratulieren und sich vor Ort über das Thema Fußverkehrsförderung auszutauschen. So reiste Wüst zum Auftakt am 12. Mai nach Krefeld, um Oberbürgermeister Frank Meyer die Urkunde zur Teilnahme am „Fußverkehrs-Check“ zu überreichen. Am 10. Juni ging es dann nach Essen zu Oberbürgermeister Thomas Kufen. Auch VRR-Vorstand Ronald R.F. Lünser begleitete den Termin am Essener Rathaus.

  • Oberbürgermeister Frank Meyer und NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst
    NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst überreicht Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer die Teilnehmerurkunde
  • Die Urkundenübergabe der Stadt Essen
    Die Urkundenübergabe der Stadt Essen

Welche Rollen das Zukunftsnetz Mobilität NRW und die Planungsbüros übernehmen

Unterstützung erhalten die ausgewählten Kommunen während des gesamten Projektablaufs kontinuierlich vom Expertenteam des Zukunftsnetz Mobilität NRW. Michael Zyweck, Leiter der Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr, erläutert das praktische Prinzip hinter dem Fußverkehrs-Check: „Die Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – vor Ort haben Teilnehmer*innen die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen an einem gemeinsamen Beispiel zu diskutieren.“ Es folgt eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die gemeinsam von Bürger*innen und Expert*innen erarbeitet werden.

Durch den Austausch zwischen Verwaltung, Politik und Bürgerschaft kann so auch die Beteiligungskultur gestärkt werden. Im Auftrag des Zukunftsnetz Mobilität NRW werden die verschiedenen Etappen des Fußverkehrs-Checks von den Planungsbüros VIA aus Köln und Planersocietät aus Dortmund begleitet, die die Auftakt- und Abschlussworkshops moderieren und die Begehungen leiten.  Alle Ergebnisse dieser Elemente der Checks werden durch die Büros aufbereitet zusammengefasst und mit Handlungsempfehlungen versehen, sodass die Kommunalverwaltungen mit konkreten Maßnahmen darauf aufbauen können.

Nach den Checks begleiten und beraten die Koordinierungsstellen des  Zukunftsnetz Mobilität NRW die Kommunen bei Bedarf zur Generierung möglicher Fördermittel und der Maßnahmenumsetzung.

Für die Gewinner des Wettbewerbs ist der gesamte Check übrigens kostenlos. Die Kosten für die „Fußverkehrs-Checks“ werden vom Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen. Weitere Informationen zum „Fußverkehrs-Check“ finden Sie auf der Internetseite des Zukunftsnetz Mobilität NRW .

Sina Dietz

Von Sina Dietz
PR-Volontärin


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