Batterie-elektrische Fahrzeuge lösen Dieselzüge ab
Im Rahmen der Neuausschreibung der Regionalexpress- und Regionalbahn-Linien des Niederrhein-Münsterland-Netzes setzen der VRR und NWL auf einen nachhaltigen Betrieb. Der heutige Dieselbetrieb auf den Linien wird sukzessive auf lokal emissionsfreie, klimaschonende Triebzüge umgestellt. Die dafür bestellten 76 batterie-elektrischen Fahrzeuge (sogenannte BEMU) der spanischen Firma CAF bieten den Fahrgästen mehr Komfort und zusätzliche Sitzplatzkapazitäten. Für die Nahverkehrslinien im Teilnetz 1 (RE10, RB37), Teilnetz 2 (RE14, RB31, RB36, RB43, RB46), Teilnetz 3 (RB68, nur im NWL) und Teilnetz 4 (RB76, nur im NWL) ist eine gestaffelte Betriebsaufnahme geplant.
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Für die Nahverkehrslinien im Teilnetz 1 (RE10, RB37), Teilnetz 2 (RE14, RB31, RB36, RB43, RB46), Teilnetz 3 (RB68, nur im NWL) und Teilnetz 4 (RB76, nur im NWL) ist eine gestaffelte Betriebsaufnahme geplant. Weiterführende Informationen sind auf der Internetseite: Niederrhein-Münsterland-Netz | VRR zu finden. Am 24. Juli 2025 haben sich der Hersteller CAF und die Aufgabenträger VRR und NWL gemeinsam auf eine Anpassung der Zeitpunkte zur Betriebsaufnahme verständigt. Hintergrund ist die Umsetzung einer technischen Weiterentwicklung an den Fahrzeugen.
Diese Weiterentwicklung führte zu einer völlig neuen technischen Lösung, die künftig ein Nachladen der Traktionsbatterie auch über eine Niederspannungsstromversorgung (Elektrant) ermöglicht und das Fahrzeug unabhängig von der Abstellung unter Oberleitung machen würde. Dadurch kann bspw. auch auf unvorhersehbare Störungen an der Infrastruktur besser reagiert und ein zuverlässigerer Betrieb sichergestellt werden. Eine Lösung, die für das Niederrhein-Münsterland-Netz auch von den Aufgabenträgern unterstützt wird, zumal eine Stromversorgung über Elektranten in den Gleisinfrastrukturen baulich mit geringem Aufwand hergestellt werden kann, weil deren 400 V Spannung im deutschen Bahnnetz flächendeckend verbreitet ist. Um das Nachladen über eine Niederspannungsstromversorgung zu ermöglichen sind im laufenden Produktionsprozess umfangreiche Änderungen an den Fahrzeugen vorzunehmen. Das reicht von der Fertigung neuer Kabelbrücken über die Entwicklung neuer Stromlaufpläne und Softwaresteuerungen, bis hin zum Einbau neuer Komponenten wie bspw. einem Hochsetzsteller (Gleichspannungswandler). Mit den notwendigen Beschaffungen, Tests und Dokumentationen stehen diese umfangreichen technischen Änderungen im laufenden Design- und Fertigungsprozess natürlich in einem unmittelbaren Wirkungszusammenhang zum Lieferplan, was eine Verschiebung der Inbetriebnahme begründet. Mit der Verschiebung können auch Verzögerungen im Design- und Fertigungsprozess sowie bei der Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen kompensiert werden. Für den künftigen Betriebseinsatz der neuen Fahrzeuge sind darüber hinaus verschiedene Infrastrukturmaßnahmen erforderlich, wie bspw. die Modernisierung sowie der Aus- und Umbau von zahlreichen Bahnhöfen und Stationen. Das schließt insbesondere auch die Errichtung neuartiger Ladeinfrastruktur für nicht elektrifizierte Streckenbereiche ein, wie bspw. neue Ladesäulen in der Fläche (Elektranten mit 400 V und 63 bzw. 125 A) oder Oberleitungsinselanlagen (OLIA) an den Endpunkten der Strecke. Vertraglich vereinbart wurde u.a., dass die innovative technische Lösung zur Nutzung einer Niederspannungsstromversorgung an allen 76 Fahrzeugen im Niederrhein-Münsterland-Netz umgesetzt wird und somit in den laufenden Fertigungsprozess intergiert wird und das in diesem Zusammenhang die Auslieferung der Fahrzeuge und die gestaffelten Betriebsaufnahmen auf den jeweiligen Linien zeitlich verschoben werden. Darüber hinaus hat der VRR mit den alten/neuen Betreibern der Linien die Verkehrsverträge auf die geänderten Betriebsaufnahmen mit den neuen BEMU-Fahrzeugen angepasst.
Übersicht neue Betriebsaufnahmen:
Linien | Teilnetz | Betriebsaufnahmen | Aktueller Betreiber | Zukünftiger Betreiber | |
gem. Ausschreibung | gem. aktuellem Stand | ||||
RB31, RB36, RE44 | II | Dez 25 | Dez 27 | RheinRuhrBahn | DB Regio |
RE14 | II | Dez 26 | Dez 29 | RheinRuhrBahn | DB Regio |
RB43 | II | Dez 28 | Dez 28 | DB Regio |
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RB46 | II | Dez 26 | Dez 29 | VIAS | n.n. |
RB37 | I | Dez 27 | Jun 29 | TRI (nur Abschnitt Krefeld – Neuss) | n.n. |
RE10 | I | Dez 28 | Dez 28 | RheinRuhrBahn | n.n.
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RB68 | III | Dez 26 | Dez 27 | Reaktivierung, aktuell kein Betrieb | n.n. |
RB76 | IV | Dez 26 | Dez 27 | Reaktivierung, aktuell kein Betrieb | n.n. |
Der zeitlich verschobene Betriebseinsatz der neuen Fahrzeuge hat keine Auswirkung auf die Verkehrsleistung im SPNV. Das Verkehrsangebot wird weiterhin und ohne Unterbrechung auf allen Linien angeboten, so dass die Fahrgäste keine Einschränkungen zu erwarten haben. Die gemeinsam getroffenen Vereinbarungen und Anpassungen sowie die daraus resultierende Verschiebung der gestaffelten Betriebsaufnahmen sind notwendig und nachvollziehbar. Die Regelungen haben keine Auswirkungen auf den Betrieb und die Fahrgäste.
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