Ein junger Mann entspannt mit geschlossene Augen und Kopfhörern auf den Ohren im Zug

06. Februar 2020

Ticketpreise? Tarifkenntnisse? Ach, vergessen Sie‘s doch einfach!

Stellen Sie sich vor, der Bus kommt und Sie steigen einfach ein. Und mit einfach meinen wir einfach. Sie steigen ein, egal, ob sie passendes Kleingeld haben, egal, ob Sie die Preisstufe kennen oder über den Tarif und die Geltungsbereiche Bescheid wissen. Sie steigen einfach ein und fahren los! Was wie Zukunftsmusik klingt, kann im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und den benachbarten NRW-Verkehrsräumen bald Realität werden. Check-in/Be-out, kurz CiBo, heißt das Informations- und Ticketing-System, welches die drei nordrhein-westfälischen Zweckverbände für den Nahverkehr jetzt gemeinsam in Auftrag gegeben haben.

Fahrgastinformation und Ticketing

Unkompliziert und intuitiv – so sieht der Nahverkehr der Zukunft aus. Denn das CiBo-System wird allen Fahrgästen die Nutzung von Bus und Bahn deutlich erleichtern. Kunden benötigen keine Tarif- oder Ticketkenntnisse mehr, sondern können alle Verkehrsmittel des Nahverkehrs spontan nutzen. Dazu müssen sie lediglich eine App auf ihrem Smartphone haben. Diese erfasst Fahrten und Fahrtketten und berechnet automatisiert den Fahrpreis. Damit wird der Zugang zum ÖPNV einfacher als je zuvor – und die Mobilitätswende ein Stück realistischer.

Lesetipp:Verkehrswende? Eine Aufgabe für jeden von uns. Lesen Sie unseren Standpunkt zur Mobilitätswende.

Das CiBo-System wird so konzipiert, dass es in neue oder bestehende Apps integriert werden kann. Die Applikation stellt den Fahrgästen beim Check-in eine Fahrtberechtigung aus, erfasst den Fahrtweg im ÖPNV bis zum Check-Out und bildet den für den Fahrgast günstigsten Preis. Dieser wird über bargeldlose Bezahlverfahren komfortabel abgerechnet. Außerdem bietet die App den Fahrgästen alle wichtigen Detailinformationen zu ihrer aktuellen Fahrt: Sie zeigt nicht nur den Routenverlauf, sondern auch alle Reiseparameter an. Das tut sie ressourcenschonend – der Energie- und Datenverbrauch auf den Smartphones der Kunden soll möglichst gering sein.

Verkehrsräume in NRW kooperieren

Den Auftrag zur Entwicklung des Ticketing-Systems hat das Münchener Unternehmen Mentz GmbH erhalten. Die Verantwortlichen von VRR, NVR und NWL werden nun die technischen Voraussetzungen schaffen, um möglichst bald flächendeckend und NRW-weit ein Check-in/Be-out-System zur Verfügung zu stellen. Das neue Ticketing-System soll in Nordrhein-Westfalen in allen Bussen, Stadtbahnen und Nahverkehrszügen genutzt werden können.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Verantwortliche der Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger bei der Vertragsunterzeichnung
v.l. Personen im Bild: v.l. Hans-Peter Geulen, Geschäftsführer des AVV, Odilo Enkel, Geschäftsführer der WestfalenTarif GmbH, Michael Vogel, Geschäftsführer des NVR, Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher des VRR, Joachim Künzel, Geschäftsführer des NWL, Christoph Mentz, Mentz GmbH, Dr. Dirk Günnewig, Abteilungsleiter Grundsatzangelegenheiten der Mobilität, Digitalisierung und Vernetzung im NRW-Verkehrsministerium, Dr. Hans-Joachim Mentz, Mentz GmbH
Katrin Erwig

Von Katrin Erwig
VRR-Onlineredakteurin


Zurück zur Übersicht

VRR-Newsletter

Jetzt abonnieren!