VRR fördert den Ausbau der Straßenbahnlinie 903 in Duisburg
Zahlreiche Menschen im VRR-Verbundraum sind täglich mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Für viele von ihnen ein einfacher Vorgang, um zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Besuch bei Freunden zu gelangen. Für mobilitätseingeschränkte Menschen aber oft ein Problem. Denn bislang ist längst nicht an allen Haltestellen im Verbundgebiet ein barrierefreier Zugang zu den Fahrzeugen möglich. Damit zukünftig möglichst alle Menschen den ÖPNV gleichermaßen unkompliziert nutzen können, investiert der VRR seit vielen Jahren in den Neu- und Ausbau der Nahverkehrsinfrastruktur, mit dem Ziel, den ÖPNV kontinuierlich besser zu machen und eine moderne und leistungsstarke Alternative zum Individualverkehr zu schaffen. Großes Augenmerk liegt dabei auf dem barrierefreien Neu- und Ausbau von Haltestellen und Stationen im Verbundgebiet – so auch entlang der Linie 903 in Duisburg.
11,6 Millionen Euro für mehr Komfort entlang der Linie 903
Laut novelliertem Personenbeförderungsgesetz (PBefG) soll bis zum 1. Januar 2022 der ÖPNV in NRW vollständig barrierefrei sein. Einen weiteren Schritt in diese Richtung ist der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr im Juni dieses Jahres mit der Übergabe eines Förderbescheids an die Duisburger Verkehrsgesellschaft gegangen. Der VRR unterstützt den straßenbündigen Ausbau der Straßenbahn-Linie 903 – vom Tunnelausgang in Duisburg-Meiderich bis zum Landschaftspark Nord – mit Fördermitteln in Höhe von 11,6 Millionen Euro.
So sieht die Situation heute aus
Der geförderte Streckenabschnitt schließt an den U-Bahn-Tunnel in Duisburg-Meiderich an und erstreckt sich über knapp zwei Kilometer von der Stadtbahnrampe an der Bahnhofstraße – nahe des Meidericher Bahnhofes – bis zur Neumühler Straße, südlich der Theodor-Heuss-Straße. Derzeit müssen die Fahrgäste an den Haltestellen „Emilstraße“, „Voßstraße“ und „Landschaftspark Nord“ vom Fahrbahnniveau in die Züge der Linie 903 ein- bzw. aussteigen und dabei einen großen Höhenunterschied überwinden. Zudem hält die Straßenbahn an den Haltestellen „Emilstraße“ und „Voßstraße“ in beiden Fahrtrichtungen in der Mitte der Straße. Die Fahrgäste müssen vom Wartebereich am Gehwegrand die Fahrbahn überqueren, um zur Bahn zu gelangen. Für mobilitätseingeschränkte Menschen, Fahrgäste mit Kinderwagen oder auch Kinder ist dies zum Teil beschwerlich und durch fehlende Zuwege mit Ampeln unter Umständen auch brenzlig. Die Haltestelle „Landschaftspark Nord“ liegt zwar heute bereits in der Straßenmitte und ist für die Fahrgäste über eine Ampel erreichbar, die schmalen Seitenbahnsteige genügen allerdings nicht mehr den heutigen Ansprüchen an Komfort und Sicherheit.
Die DVG baut, damit Sie barrierefrei, sicher und zügig an Ihr Ziel kommen!
Ziel der Fördermaßnahme ist es, den ÖPNV-Nutzer*innen eine beschleunigte, moderne und fahrgastfreundliche Nahverkehrsinfrastruktur für ihre Wege mit der Straßenbahn zur Verfügung zu stellen. Themen wie Sicherheit, Barrierefreiheit und ein zügiger Fahrgastwechsel standen daher bei der Planung ganz oben auf der Agenda. Da die Haltestellen „Emilstraße“ und „Voßstraße“ an den aktuellen Standorten nicht barrierefrei ausgebaut werden können, werden sie zu der neuen Haltestelle „Brückelstraße“ zusammengelegt. Unmittelbar vor der Gesamtschule Meiderich entsteht zudem die neue Haltestelle „Bronkhorststraße“. Beide neuen Standorte bieten ausreichend Platz für den Bau von barrierefreien Mittelbahnsteigen mit einer Länge von 35 Metern und gut vier Metern Breite, an denen die Fahrgäste niveaugleich auf Fahrzeughöhe ein- und aussteigen können – egal ob mit Rollator, Kinderwagen oder Gepäck. Das ist besonders komfortabel und spart Zeit beim Fahrgastwechsel. Ampeln an beiden Enden der Bahnsteige erleichtern zudem den Zugang zur Linie 903. Etwa auf Höhe der heutigen Haltestelle „Landschaftspark Nord“ entsteht ein neuer Mittelbahnsteig, den Fahrgäste zukünftig ebenfalls sicher über Zuwege mit Ampeln erreichen. Der Bahnsteig wird eine Länge von insgesamt 68 Metern haben. So kann die DVG bei größeren Veranstaltungen im Landschaftspark Nord zwei Stadtbahnfahrzeuge aneinander kuppeln, um mehr Menschen die An- und Abreise mit dem ÖPNV zu ermöglichen. Hierbei sollen größere Fahrzeuge als im Regelbetrieb zum Einsatz kommen. Entsprechend baut die DVG die Gleise des Linienwegs der 903 aus. Der Streckenabschnitt zwischen dem Bahnhof Meiderich und dem Landschaftspark Nord ist der letzte auf Duisburger Stadtgebiet, der noch an die neuen Gegebenheiten angepasst werden muss.
Die DVG baut, damit Sie barrierefrei, sicher und zügig an Ihr Ziel kommen!
Im Bereich der drei neuen Haltestellen und überall dort, wo es sonst möglich ist, wird die Linie 903 baulich vom Straßenverkehr getrennt. Die Stadtbahnen können so deutlich besser beschleunigen und werden zum Beispiel nicht durch stehende Autos auf der Linksabbiegerspur ausgebremst – ein wichtiger Schritt hin zu einem pünktlicheren Betrieb der Linie. Am Tunnelausgang hinter dem Bahnhof Meiderich bindet eine Rampe mit Gleiswechselanlage die Linie 903 an das oberirdische Streckennetz an. Durch die neue Möglichkeit, das Gleis vor und hinter dem Tunnel zu wechseln, ist nun bei Störungen im Tunnel weiterhin ein durchgängiger Bahnbetrieb möglich: „Bislang war es so, dass die DVG einen Schienenersatzverkehr einrichten musste, wenn beispielsweise eine Stadtbahn mit einem technischen Defekt im Tunnel liegengeblieben ist. Die doppelte Gleisverbindung in der Rampe Bahnhofstraße ermöglicht nun, dass der Straßenbahnbetrieb im Tunnel auch bei Sperrung eines Gleises auf dem zweiten Gleis in beiden Fahrtrichtungen weiter durchgeführt werden kann“, erklärt Klaus-Dieter Hering, Leiter der Fachgruppe „Investitionsförderung Rheinland“ beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.