Drei Fahrradfahrer*innen fahren neben einem Bus über eine Straße.

07. April 2022

Engagement mit bundesweiter Strahlkraft VRR, VRS und NWL erhalten als Träger des Zukunftsnetz Mobilität NRW den Deutschen Verkehrswendepreis der Allianz pro Schiene

Die Trägerorganisationen der drei Koordinierungsstellen des Zukunftsnetz Mobilität NRW (ZNM), der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), erhalten für die Arbeiten dieses Beratungsnetzwerks den Deutschen Verkehrswendepreis. Der Allianz pro Schiene e. V. honoriert mit dem Preis das Engagement der Zweckverbände für Verkehrswende-Projekte und eine grenzübergreifend nachhaltige Mobilität in NRW. Am 6. April 2022 nahmen die Vorstandssprecher und Geschäftsführer gemeinsam mit dem Geschäftsstellenleiter des Netzwerks und einer Vertreterin des NRW-Verkehrsministeriums im Berliner „Colonia Nova“ die Auszeichnung entgegen.

Leuchtturm-Projekte gesucht

Im Rahmen des Projekts „Verkehrswende konkret“ hatte die Allianz pro Schiene Leuchtturm-Projekte gesucht, die als Best-Practice-Beispiele einer Mobilitätswende eine deutschlandweite Signalwirkung entfalten, zur Nachahmung anregen und gleichzeitig Standards für eine nachhaltige Mobilität im städtischen und ländlichen Raum setzen können. Die Träger der drei Koordinierungsstellen des Zukunftsnetz Mobilität NRW erhielten den Preis, weil sie laut Allianz pro Schiene damit zeigen, „dass es in Deutschland heute schon innovative und erfolgreiche Projekte der Mobilitätswende gibt, die […] schnell und einfach auf das ganze Land übertragbar sind.“ Zahlreiche Städte und Kreise aus dem VRR und den benachbarten Verbundräumen tauschen sich inzwischen über das vom Ministerium für Verkehr des Landes NRW finanziell geförderte Zukunftsnetz Mobilität NRW aus und verknüpfen ihre Aktivitäten.

Blick auf eine Mauer, dahinter ein Haus, beides an einer 30-Zone. Im Hintergrund ist ein Regionalzug zu sehen.
Die Träger des Zukunftsnetz Mobilität NRW engagieren sich für eine nachhaltige Mobilität im städtischen und ländlichen Raum.

Mobilitätsmanagement als Schlüssel

Die Preisträger*innen bei der Verleihung des Deutschen Verkehrswendepreises
Die Preisträger*innen (v.l.n.r.): Michael Zyweck (Leiter der ZNM-Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr), Daniela Niestroy-Althaus (Leiterin der ZNM-Koordinierungsstelle Westfalen-Lippe), Evelin Unger-Azadi (NRW-Verkehrsministerium), Ronald R.F. Lünser (Vorstandssprecher des VRR), Joachim Künzel (Geschäftsführer des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe), Dr. Norbert Reinkober (Geschäftsführer des VRS), Theo Jansen (Leiter Geschäftsstelle und Koordinierungsstelle Rheinland des ZNM)

Bei der Preisverleihung anwesend waren auch die drei Leiter*innen der regionalen Koordinierungsstellen Michael Zyweck (Rhein-Ruhr), Theo Jansen (Rheinland) und Daniela Niestroy-Althaus (Westfalen-Lippe). Gemeinsam mit ihren Teams  betreuen sie die Mitglieder vor Ort. Angesiedelt bei den Verkehrsverbünden und Zweckverbänden in NRW nutzt das ZNM das regionale Wissen und bestehende Netzwerke für seine Arbeit und setzt auf ein effektives Mobilitätsmanagement in den Kommunen. Die Mitarbeiter*innen qualifizieren und vernetzen Verwaltungsmitarbeitende, begleiten Veränderungsprozesse in der kommunalen Verkehrsplanung und stoßen neue Mobilitätsangeboten in den Städten und Kreisen an.

Verkehrswende mit Rückenwind aus der Politik

Die Verkehrswende weiter voranzutreiben, das gelingt nur mit Unterstützung der Politik. Denn ein erfolgreiches kommunales Mobilitätsmanagement muss in der Verwaltung entsprechend verankert werden. „Es ist unerlässlich, dass alle Abteilungen und Dezernate in Mobilitätsfragen zusammenarbeiten. Nur wenn Mobilität Chefsache ist und alle an einem Strang ziehen, kann eine Verkehrswende gelingen“, erklärt Michael Zyweck. In Workshops erhalten Politiker*innen und Verwaltungsmitarbeitende deshalb Impulse, um die passenden Rahmenbedingungen für eine handlungsstarke Verwaltung zu schaffen, in der alle relevanten Ressorts effektiv zusammenarbeiten.

Zitate der Vorstände und Geschäftsführer

Vernetzte Mobilität erfordert vernetztes Arbeiten

Wie wichtig vernetztes Arbeiten für eine vernetzte Mobilität ist, betonte VRR-Vorstandssprecher Ronald R.F. Lünser im Zuge der Preisverleihung: „Vernetztes Denken ist die beste Art der Zusammenarbeit. Das gilt für verkehrsmittelübergreifende Konzepte genauso wie für das Denken und Handeln über die Grenzen von Verwaltungsressorts und Kommunen hinweg. Deshalb legen wir als Träger des Zukunftsnetz Mobilität NRW großen Wert auf gute regionale Zusammenarbeit und ein abgestimmtes regionales Planen. Dazu gehört auch, dass die Koordinierungsstellen des Zukunftsnetz Mobilität NRW bei den Zweckverbänden und Verkehrsverbünden angesiedelt und regional verankert sind, um wirtschaftliche und inhaltliche Synergien zu nutzen.“

Alle Erwartungen übertroffen

Die regional koordinierende Geschäftsstelle des ZNM sitzt beim VRS. VRS-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober erklärt: „Seit 2015 ist das Zukunftsnetz Mobilität NRW Ideenschmiede für vernetzte Mobilitätslösungen in den Städten, Kreisen und Gemeinden. Der Lehrgang Kommunales Mobilitätsmanagement, mit dem wir kommunale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterbilden, war bundesweit der erste seiner Art und dient nun immer mehr anderen Bundesländern als Vorbild für eigene Angebote. Über 280 Kommunen arbeiten mittlerweile mit uns, dem Zweckverband und Verkehrsverbünden in NRW, an der Mobilitätswende. Mit Blick auf die Gründung 2015 übertrifft das all unsere Erwartungen. Es macht uns stolz, mit diesem Modell Vorreiter zu sein.“

Gezielte Förderung für den Klimaschutz

Auch Verkehrsministerin Ina Brandes gratulierte den Preisträger*innen: „Herzlichen Glückwunsch an das Zukunftsnetz Mobilität NRW zur Auszeichnung! Über das Zukunftsnetz arbeiten mittlerweile rund 280 Städte, Kreise und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen eng zusammen, den Menschen ein attraktives alternatives Angebot zu machen. Das ist der richtige Weg, um das Klima zu retten! Gleichzeitig sorgt das Netzwerk für mehr Lebensqualität in Kommunen, zum Beispiel mit dem Einsatz von Stadtmöblierung, die Straßen für Fußgänger und Radfahrer freundlicher gestaltet, oder passgenauen Fußverkehrs-Checks, um Fußwege und Plätze zu modernisieren. Und mit dem Aufbau von Elterntaxihaltestellen sorgt das Zukunftsnetz für mehr Verkehrssicherheit von Kindern. Ich freue mich daher sehr, dass die Allianz pro Schiene das große Engagement des Zukunftsnetzes für bessere, sichere und saubere Mobilität in Nordrhein-Westfalen mit dem Deutschen Verkehrswendepreis würdigt.“

Nahverkehr als Rückgrat der Mobilitätswende

„Unsere Kernaufgabe ist die Mobilität. Um einen bedarfsgerechten Nahverkehr zu gestalten, gilt es, alle relevanten Verkehrsträger optimal miteinander zu vernetzen“, sagt Joachim Künzel, Geschäftsführer des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe. „Unsere gemeinsame Arbeit als Träger des Zukunftsnetz Mobilität NRW leistet einen wertvollen Beitrag, um die Mobilität der Menschen in NRW insgesamt nachhaltig und klimaneutral zu gestalten. Dabei bilden SPNV und ÖPNV das Rückgrat, insbesondere bei der Verbindung der Kommunen untereinander sowie von städtischen und ländlichen Regionen. Die Angebote müssen attrativ und intelligent in ein ganzheitliches kommunales Mobilitätskonzept integriert sein.“

Wibke Hinz

Von Wibke Hinz
PR- und Online-Redakteurin


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