Gelsenkirchen, Duisburg | 17. Januar 2020

Partner streben Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Voerde und Oberhausen an

Bereits seit einiger Zeit gibt es Bestrebungen, die Eisenbahnstrecke von Voerde über Walsum nach Oberhausen mit Anbindung an die Strecke Duisburg – Düsseldorf für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu reaktivieren. Nun haben sich die Städte Duisburg, Oberhausen, der Kreis Wesel mit den Städten Dinslaken, Voerde und Wesel sowie der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zusammengeschlossen und beabsichtigen, als Kooperationspartner bei der Vorbereitung, Vergabe, Erstellung und Finanzierung einer Machbarkeitsstudie zur „Walsumbahn“ zusammenzuarbeiten. Dafür haben heute alle Beteiligten eine Absichtserklärung unterschrieben. Unterstützt wird das Vorhaben durch das Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Kooperation bei der Machbarkeitsstudie zur „Walsumbahn“

Vorausgegangen war ein fraktionsübergreifender Antrag der politischen Vertreter im VRR an den Vorstand der VRR AöR, mit den beteiligten Kommunen Gespräche aufzunehmen und bei der Erstellung und Finanzierung einer Machbarkeitsstudie zu kooperieren.

Hendrik Wüst, Verkehrsminister des Landes NRW, unterstrich in seinem Grußwort, wie wichtig solche Maßnahmen sind, um weitere Regionen durch den SPNV zu erschließen und Verkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Deshalb unterstützt das Land entsprechende Vorhaben, wenn sie nachgewiesen verkehrlich und wirtschaftlich sinnvoll sind.

Auch die politischen Vertreter begrüßten die Unterzeichnung der Absichtserklärung als wichtigen ersten Schritt für eine Reaktivierung der „Walsumbahn“ und bekräftigten ihre künftige Zusammenarbeit für den weiteren Prozess und die Festlegung weiterer Regelungen.

Im Mittelpunkt der geplanten Machbarkeitsstudie wird eine Kosten-Nutzen-Untersuchung von erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen stehen.

Damit die „Walsumbahn“ vor Fertigstellung des neuen ÖPNV-Bedarfsplans mittels Übergangsregelung in den noch aktuellen ÖPNV-Bedarfsplan aufgenommen werden kann, muss unter anderem eine sogenannte standardisierte Bewertung durchgeführt werden. Mit der Machbarkeitsstudie soll eine neutrale Grundlage für die weiteren Planungsschritte geschaffen werden, um das Vorhaben weiterführen bzw. umsetzen und die Förderfähigkeit feststellen zu können. Als verantwortlicher Projektkoordinator wird der VRR die Machbarkeitsstudie ausschreiben, vergeben und den gesamten Prozess begleiten.

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Zitate

Hendrik Wüst, Verkehrsminister des Landes NRW: „Deutschland muss wieder Bahnland werden, wenn die Klimaziele erreicht werden sollen. Dafür muss das Angebot besser werden. Reaktivierungen von Schienenstrecken haben dabei Potenzial. Damit verbessern wir die Anbindung des ländlichen Raumes an angrenzende Ballungszentren.“

Frank Heidenreich, Vorsitzender des Ausschusses für Investition und Finanzen der VRR AöR und Fraktionsvorsitzender der CDU in der Verbandsversammlung des ZV VRR: „Wenn neue SPNV-Verbindungen eingerichtet werden, dann geschieht dies immer, um möglichst viele Fahrgäste schneller von A nach B zu bringen — und zwar ohne Umstiege! Sinnvoll sind Reaktivierungen also genau dann, wenn sie es möglichst vielen Menschen ermöglichen, von der Straße auf die Schiene zu wechseln und dabei Zeit zu sparen. Darüber hinaus haben sie auch eine Erschließungsfunktion und binden Wohnräume an den Nahverkehr an. Sie tragen somit auch zu einer Siedlungsentwicklung bei. Der Aufwand für eine Reaktivierung muss in einem vertretbaren Rahmen bleiben. Für die Reaktivierung der „Walsumbahn“ rechne ich mit einem positiven Ergebnis.“

Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher der VRR AöR: „Für den Verkehrsverbund Rhein Ruhr ist der Ausbau und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur ein wesentlicher Bestandteil der Mobilitätswende. Insbesondere SPNV-Anbindungen von ländlichen Gebieten an die großen Oberzentren leisten einen Beitrag zu einer klimaneutralen Mobilität. Insofern ist für uns die heutige Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Zusammenarbeit beim Reaktivierungsvorhaben der „Walsumbahn“ überaus wichtig.“

Dr. Ansgar Müller, Landrat des Kreises Wesel: „Für den Kreis Wesel und die Städte, die an der Strecke liegen, ist eine Reaktivierung der Bahnstrecke eine deutliche Verbesserung des Angebots. Sie eröffnet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, ökologisch optimierte Verkehrsmittel zu nutzen. Damit fügt sich die Reaktivierung gut in das Mobilitätskonzept des Kreises Wesel ein, das auch zum Ziel hat, den ÖPNV und SPNV besser mit anderen Verkehrsarten zu verknüpfen.“

Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg: „Nur mit einem gut vernetzten Nahverkehrsangebot können alltägliche Wege reibungslos zurückgelegt werden. Dafür müssen wir weiter an intelligenten Lösungen arbeiten, um den Umweltverbund (ÖPNV, Radverkehr, Fußwege) attraktiver zu gestalten."

Daniel Schranz, Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen: „Die Unterzeichnung der Absichtserklärung ist ein erster wichtiger Schritt zur Reaktivierung der „Walsumbahn“. Die Reaktivierung der Eisenbahnstrecke wäre aber nicht nur eine spürbare Verbesserung der Qualität im Schienenpersonennahverkehr, sondern sie würde gleichzeitig den Willen und die Fähigkeit belegen, auch größere Projekte städteübergreifend zu stemmen.“

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