Eine Illustration, die die Landmarken des Ruhrgebiets im Hintergrund zeigt. Im Vordergrund sind ein Bus und ein Zug zu sehen und Menschen, die auf diese warten.

SPNV-Aufgabenträgerschaft

In einem dicht besiedelten Gebiet wie dem VRR ist der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) wichtig für eine leistungsstarke öffentliche Mobilität. Er sorgt dafür, dass Sie mit Regionalexpress, Regionalbahn und S-Bahn umweltfreundlich, schnell und sicher von A nach B kommen.

SPNV-Aufgabenträgerschaft

Als SPNV-Aufgabenträger planen, organisieren und finanzieren wir sämtliche Aktivitäten rund um den schienengebundenen Regionalverkehr in der Region. Diese Aufgabe haben wir 1996 im Zuge der "Regionalisierung" des Nahverkehrs übernommen. Der Bund hatte die Aufgaben- und Finanzverantwortung für den SPNV auf die Länder oder – nach Landesrecht – auf regionale Zweckverbände wie den VRR übertragen. Der Schienenpersonennahverkehr funktioniert nach dem sogenannten "Besteller-Ersteller-Prinzip". Das heißt, dass der VRR als Aufgabenträger die Verkehre bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) bestellt. Diese wiederum erbringen ihre Leistungen in Eigenregie – und zwar im Rahmen von entsprechenden Verkehrsverträgen. Seit Januar 2024 betreiben sieben EVU die 51 Regionalexpress-, Regionalbahn- und S-Bahn-Linien im VRR. Das entspricht einer jährlichen Verkehrsleistung von über 50 Millionen Zugkilometern.

Uns ist es wichtig, dass Sie zufrieden mit unserem Angebot sind. Und dass Sie pünktlich und komfortabel an Ihr Ziel kommen. Deshalb definieren wir in unseren Verkehrsverträgen anspruchsvolle Qualitätsstandards und kontrollieren kontinuierlich, ob die Eisenbahnverkehrsunternehmen die geforderten Standards auch einhalten. Die Pünktlichkeit spielt dabei ebenso eine Rolle wie beispielsweise Zugausfälle, das Personal im Zug, die Fahrgastinformation und das Sitzplatzangebot, das Ihnen pro Fahrt zur Verfügung steht. Entsprechen die Leistungen nicht unseren Erwartungen, dann sanktionieren wir das. Außerdem skizzieren wir einmal jährlich in unserem Qualitätsbericht, wie es um den Schienenpersonennahverkehr in unserer Region bestellt ist. Ein wertvoller Anreiz für die Eisenbahnverkehrsunternehmen, ihre Leistungen in Ihrem Interesse kontinuierlich zu verbessern.

Wettbewerb im Schienenpersonennahverkehr (SPNV)

Zwei Bahnschienen in der Mitte, die links und rechts mit Bäumen begrünt sind.

Wenn ein Verkehrsvertrag mit einem Eisenbahnverkehrsunternehmen ausläuft, dann schreiben wir die Leistungen neu aus und vergeben unsere Linien und Netze in europaweiten Wettbewerbsverfahren. Hierzu ist jeder SPNV-Aufgabenträger seit der Bahnreform 1996 verpflichtet. Für Sie und auch für uns bringt dies zahlreiche Vorteile mit sich. Denn den Zuschlag erhält das Eisenbahnverkehrsunternehmen, das die geforderte Qualität zu besonders wirtschaftlichen Konditionen bietet. So können wir die begrenzt verfügbaren finanziellen Mittel bestmöglich einsetzen und für Sie optimale Leistungen erzielen. Uns liegt der Wettbewerb am Herzen. Deshalb fördern wir ihn und gestalten unsere Vergabeverfahren so attraktiv wie möglich, damit sich möglichst viele Bieter beteiligen:

  • Unsere Mustervergabeunterlagen sind immer gleich aufgebaut und werden für ein Vergabeverfahren an die speziellen Rahmenbedingungen des Netzes angepasst. Das erleichtert es den Bietern, sich mit möglichst geringem Aufwand an unseren Vergabeverfahren zu beteiligen.
  • In unseren Verkehrsverträgen stellen wir hohe Ansprüche an die Qualität. Neben einer Sanktionierung bei Nicht-Erreichen von definierten Zielwerten belohnen wir EVU, die eine besonders hohe Kundenzufriedenheit erreichen.
  • Neue Züge sind ein enormer Kostenfaktor. Deshalb finanzieren wir – wenn gewünscht – die Fahrzeuge und verpachten sie für die Laufzeit des Verkehrsvertrages an den Betreiber. So können sich einerseits auch kleinere oder mittelständische Unternehmen an unseren Vergabeverfahren beteiligten und andererseits führen bessere Kreditkonditionen der öffentlichen Hand zu günstigeren Preisen.
  • Um Züge warten, instandhalten und reparieren zu können, benötigt man Werkstätten. Wir fördern die Einrichtung der entsprechenden Infrastruktur und helfen den Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Kosten für den Werkstattbau zu stemmen.

All unsere Bemühungen zahlen sich aus: Drei bis vier zum Teil auch mittelständische Bieter beteiligen sich im Schnitt mit verbindlichen Angeboten an unseren Ausschreibungen – deutlich mehr als im bundesweiten Durchschnitt. Das freut uns sehr und bestärkt uns in unserem klaren Bekenntnis zum SPNV-Wettbewerb.

Mobilität für die Zukunft

Rhein-Ruhr-Express (RRX)

Mit dem Rhein-Ruhr-Express stärken wir den SPNV und sichern Ihre Mobilität in und nach NRW. Seit Dezember 2020 sind alle 84 RRX-Fahrzeuge auf insgesamt fünf SPNV-Linien im Einsatz.

Die Spitze eines Rhein-Ruhr-Express am Bahnhof.

Niederrhein-Münsterland-Netz

Das künftige Niederrhein-Münsterland-Netz umfasst sechs derzeit noch dieselbetriebene Linien, deren Verkehrsverträge zwischen 2025 und 2028 auslaufen. In dieser Zeit soll der Betrieb auf den Linien sukzessive auf batterie-elektrische (BEMU-)Fahrzeuge umgestellt werden. Dazu sind sowohl umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen als auch die Anschaffung der entsprechenden Fahrzeuge erforderlich.

Designentwurf eines batterieelektrischen Zugs der Firma CAF

S-Bahn Rhein-Ruhr

Die S-Bahn Rhein-Ruhr ist mit ihren zahlreichen Haltepunkten ein zentrales Element des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). In unserem dicht besiedelten Ballungsraum mit seinen vielen Zentren sichert sie die Mobilität von Millionen Menschen in unserer Region. Nahverkehrskund*innen profitieren von einem bedarfsgerechten Takt, kurzen Reisezeiten, zahlreichen Direktverbindungen und attraktiven Reiseketten.