Gelsenkirchen | 09. Dezember 2020

Digitales Stellwerk Kleve in Bundesförderprogramm aufgenommen

Mit großer Freude hat der VRR-Ausschuss für Investitionen und Finanzen in seiner heutigen Sitzung die Aufnahme der Fördermaßnahme des Digitalen Stellwerks Kleve in das sogenannte Schnellläuferprogramm des Bundes zur Kenntnis genommen. Im Vorfeld dieser Entscheidung wurden vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) vier Millionen Euro vorab zur Prüfung und Umsetzung dieser infrastrukturellen Verbesserungen bereitgestellt. Somit ist Stand heute die „Fördermaßnahme DSTW Kleve 2. Baustufe Kempen – Kleve“ in den notwendigen Leistungsphasen bereits sehr weit fortgeschritten. Dieser Finanzierung ist es auch zu verdanken, dass die Maßnahme nun in die Bundesförderung (Schnellläuferprogramm) zur Umsetzung aufgenommen wurde.

Vorabförderung durch den VRR zur Planung und Umsetzung war ausschlaggebend für die Aufnahme ins Bundesprogramm

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat 44,84 Millionen Euro in die Digitalisierung des elektronischen Stellwerks Kleve und für die Modernisierung Bahnstrecke zwischen Kleve und Kempen bereitgestellt. Mit den Bundesmitteln wird die Stellwerks- und Bahnübergangstechnik durch Sicherungsanlagen der neuesten digitalen Generation ersetzt. Mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro werden insgesamt 13 Pilotprojekte in ganz Deutschland finanziert. Die 13 Projekte und Maßnahmen sind so gewählt, dass eine Planrechtsentscheidung entbehrlich ist.

Hatte die ursprüngliche Maßnahme in der Grobschätzungen noch einen Gesamtwert von rund 90 Millionen, kann nun direkt mit der "Ausführungsplanung" begonnen werden. Dies führt sowohl zu zeitlichen als auch zu finanziellen Einsparungen. Entsprechend den geänderten Vorgaben für das Schnellläuferprogramm sind nun Gesamtkosten mit rund 45 Millionen Euro neu kalkuliert. Maßgeblich für die Einsparungen ist, dass beim Schnellläuferprogramm die 78 betroffenen Bahnübergänge auf der Strecke zwischen Kleve und Kempen zwar im Zuge der neuen DSTW-Technik ans digitale Stellwerk angebunden werden, Straßenumbauten am Bahnübergang jedoch nicht vorgenommen werden. Nach Aussagen des Bauherrn DB Netz AG wird aufgrund dieser Änderungen die Umsetzung des DSTW Kleve ab Jahresbeginn 2021 bis Ende 2022 voraussichtlich realisiert.

Zum Hintergrund: Die Linie RE 10 verbindet Kleve über die Linksniederrheinische Strecke mit Krefeld und Düsseldorf. Sie ist in der Vergangenheit verstärkt wegen anhaltend schlechter Betriebsqualität in die Kritik geraten. Daher wurde vereinbart, eine Betriebsqualitätsanalyse für die Linie RE10 durchzuführen. In der Analyse sollten die Störfälle, Verspätungsminuten und deren Ursachen ausgewertet werden. Die Analyse zeigte, dass die Hauptgründe für die hohe Verspätungsanfälligkeit in der veralteten Infrastruktur und verhältnismäßig vielen Bahnübergängen liegen. Ebenso wirken sich die infrastrukturellen Gegebenheiten und die dadurch bedingten Betriebsführungen im Knoten Krefeld negativ auf die Pünktlichkeit der RE 10 aus. Die Studie kam hier zu dem Ergebnis, dass insbesondere im Knoten Krefeld, zwischen dem Abzweig Weißenberg und Erftkanal sowie im Zulauf auf Düsseldorf Verspätungen aufgebaut werden.

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